Der sommergrüne Hamamelis Strauch oder Baum mutet ein bisschen wie ein Wunder an. Denn als Winterblüherin überrascht uns die Zaubernuss in Europa oft schon zur Weihnachtszeit mit ihren dekorativen fadenförmigen gelben bis rötlichen Blütenbüscheln. Sie wird für gewöhnlich 2 bis 3 Meter, manchmal sogar bis zu 10 Meter hoch. Die Wuchsform erinnert an die des Haselnussstrauchs, obwohl sie mit diesem gar nicht verwandt ist. Ursprünglich ist die Hamamelis in den Laubwäldern im Osten Nordamerikas, Kanadas und Ostasiens heimisch. 1736 wurde sie nach England eingeführt. Die Kapselfrüchte der Zaubernuss bilden sich bereits vor den Blüten aus und machen die Zaubernuss so zu einer Ausnahmeerscheinung in der Natur.
Hamamelis war bei den nordamerikanischen Urvölkern ein bekanntes Heilmittel. Sie enthält einige medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe und Gerbstoffbausteine, Flavonole und ätherisches Öl.
|
|
Familie: |
Zaubernussgewächs (Hamamelidaceae) |
Unterfamilie: |
Hamamelidoideae |
Trivialnamen/ |
Zaubernuss, Hexenhasel, Virginischer Zauberstrauch etc.
|
Hamamelis ist eines der wichtigsten Venenmittel in der Homöopathie und findet sowohl als Einzelmittel (Globuli), Salbe, als auch in verschiedenen Kombinationspräparaten Anwendung. Hamamelis wird nach dem homöopathischen Arzneibuch (HAB) aus der frischen Rinde der Wurzeln und Zweige von Hamamelis virginiana L. hergestellt.
Der typische Hamamelis Patient ist reizbar und unruhig. Er fühlt sich so zerschlagen, als wäre sein ganzer Körper gequetscht worden. Die Beinvenen sind oft prall gefüllt und berührungsempfindlich. Sind Hämorrhoiden vorhanden, so jucken, bluten und nässen sie oft.
Genau hier findet Hamamelis als homöopathisches Mittel auch seine Anwendung, nämlich bei Quetschungen und Verletzungen. Besonders bewährt hat es sich bei leichtem Juckreiz, bei nässenden, entzündlichen Hauterkrankungen, bei leichten Blutungen, bei Hämorrhoidalleiden und es leistet gute Dienste als unterstützendes Wundheilungsmittel, auch nach Operationen.
Die Familie der Zaubernussgewächse ist uralt. Man weiß, dass sie vor 70 Millionen Jahren in der Kreidezeit weit verbreitet war. Wegen ihrer Ähnlichkeit zum Haselnussbaum nennen die Briten die Zaubernuss „witch hazel“, übersetzt also Hexenhasel.
Ein weiterer Grund für diese Namensgebung könnte daher rühren, dass sich in der Hamamelis-Frucht kleine schwarze Kapseln entwickeln, die mit einem hörbaren Knall zerplatzen und die darin enthaltenen Samen wie durch Hexerei manchmal bis zu 4 Meter weit herausgeschleudert werden.
Magen-Darm
Hämorrhoiden mit Brennen, Juckreiz und Schmerzen im Bereich des Afters