Blasentang wächst in den Gezeitenzonen des Atlantiks, der Nord- und Ostsee und des Pazifiks. Oft wird er mit der Strömung an Land gespült. Beim Kontakt mit Wasser quillt die angeschwemmte, vertrocknete Alge auf und verströmt einen leichten Meeresgeruch.
Ihr bis zu einem Meter langer, olivgrüner Pflanzenkörper (Thallus) besitzt zahlreiche luftgefüllte Bläschen, die ihr Auftrieb verleihen. Der Name „Fucus“ leitet sich vom griechischen „phykos“ (Tang) und „vesiculosus“ vom lateinischen „vesicula“ (Bläschen) ab, was genau auf diese Luftbläschen hinweist. Wegen der kleinen Vertiefungen (Conceptacula), in denen sich die Geschlechtsorgane entwickeln, sehen die Enden des Blasentangs oft körnig aus. Die Vermehrung erfolgt zweigeschlechtlich und nicht durch Sporen.
Fucus enthält je nach Herkunft bis zu 0,1 Prozent Gesamtjod bezogen auf die getrocknete Alge. Weitere Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Carotinoide, Polyphenole, Kalium, Brom und Schwermetalle. Von den zahlreichen Algenarten werden nur wenige in der Phytotherapie und Naturheilkunde verwendet, wobei der Blasentang die bekannteste Braunalgenart ist.
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Fucus vesiculosus L. |
Familie: |
Braunalgen (Phaeophyceae) |
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In der Homöopathie wird der getrocknete Thallus von Fucus vesiculosus L. verwendet und nach den Vorschriften des Homöopathischen Arzneibuches (HAB) aufbereitet.
Der homöopathische Arzt Mezger und der Apotheker Madaus empfahlen die Anwendung von Fucus vesiculosus bei Übergewicht zur Entfettung und Entschlackung sowie zur Förderung des Gesamtstoffwechsels durch Steigerung der Schilddrüsentätigkeit. Aufgrund seines hohen natürlichen Gehaltes an Jod wird er schon lange zur Kropfbehandlung eingesetzt.
Bei Übergewicht kann Fucus vesiculosus den Stoffwechsel anregen und eine Gewichtsabnahme günstig beeinflussen. Er wird auch bei Folgeerkrankungen von Übergewicht empfohlen.
Homöopathisch aufbereiteter Blasentang kann die Verdauung anregen, Blähungen (Flatulenz) reduzieren und hartnäckige Verstopfung (Obstipation) bessern. Bei Arterienverkalkung (Arteriosklerose) kann Fucus vesiculosus unterstützend wirken.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Menschen, für die das homöopathische Mittel Fucus vesiculosus geeignet sein kann, oft zu Übergewicht neigen und/oder eine Stoffwechselschwäche haben.
Fucus vesiculosus sollte bei Schilddrüsenüberfunktion, Hashimoto, Schwangerschaft und Stillzeit gemieden werden.
Die Umstände – in der Homöopathie nennt man das Modalitäten – unter denen sich Beschwerden typischerweise verschlimmern oder verbessern, sind für Fucus vesiculosus nicht bekannt. Auch akute Zustände kommen nicht vor, da es sich bei Übergewicht, Kropf etc. um chronische, sich langsam entwickelnde Beschwerden handelt.
Der Blasentang wurde schon lange vor der Entdeckung des chemischen Elements Jod erfolgreich bei typischen Jodmangelerkrankungen eingesetzt. Als „vegetabiler Mohr“ (Aethiops vegetabilis) wurde er im 17. Jahrhundert verordnet und auch in Samuel Hahnemanns „Apothekerlexikon“ von 1793 wird seine Anwendung bei Kropf und skrofulösen Drüsen beschrieben.
Erst 1811 machte dann der französische Chemiker Bernard Courtois die wichtige Entdeckung, dass Blasentang viel Jod enthält. Jod ist wichtig für die Gesundheit, da es Kropfbildung vorbeugt und viele Stoffwechselvorgänge steuert. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Muskelschwäche und Gewichtszunahme führen. Eine Überdosierung von Jod, z. B. durch zu viel Blasentang, kann schädlich sein und Symptome wie Herzklopfen und Schlaflosigkeit hervorrufen.
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