Berberis vulgaris

Wirkstoff: Berberis vulgaris

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Berberis vulgaris

Berberitze

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Der dornige Berberitzenstrauch (Berberis vulgaris) gehört zur botanischen Familie der Sauerdorngewächse (Berberidaceae) und ist mit der Mahonie (Berberis aquifolium) nahe verwandt. Heimisch ist er v.a. in Europa, Nordamerika und Asien. Der äußerst widerstandsfähige sommergrüne Strauch, der selbst die heißesten Sandböden mag, kann eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Die Blätter sind verkehrt-eiförmig und bilden auf der Unterseite die Wintersporen des schädlichen Getreiderostes (Puccinia graminis) aus. Darum ist der Strauch in der Nähe von Getreidefeldern bei Landwirten höchst unerwünscht.
Die gelben Blüten der Berberitze sind für Wildbienen und Schmetterlinge besonders attraktiv. Von Mai bis Juni verströmen die glockenförmigen, traubenartigen Blütenstände einen angenehm süßen Duft. Die Blüten sind für die Reizbarkeit ihrer Staubblätter bekannt: Landet ein Insekt auf der Blüte, schnellen sie in Richtung Griffel, der Pollen bleibt am Insekt kleben, den es bei der nächsten Blüte abstreift und so zur Fremdbestäubung beiträgt. Wenn im Juni die Blüten so langsam verblühen, erfolgt noch eine spontane Selbstbestäubung. Im Spätsommer reifen dann die etwa einen Zentimeter langen, scharlachroten, essbaren Beerenfrüchte. Die übrigen Pflanzenteile sind giftig.
Der Strauch enthält vor allem in Rinde und Wurzelrinde das giftige gelbe Alkaloid Berberin sowie weitere Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe (Tannine), Flavonoide und ätherische Öle, die der Pflanze ihre therapeutische Wirkung verleihen.


Wissenschaftlicher
Name:

 

 

Berberis vulgaris L.

Familie:
 

Sauerdorngewächse (Berberidaceae)

Unterfamilie:
 

Berberidoideae

Trivialnamen/
Synonyme:

Berberitze, Sauerdorn, Essigbeere, Essigscharl, Geissenlaub, Hasenbrot, Kuckucksbrot, Reselbeere, Spiessdorn

15.1.2025
# Wirkstoffe

Berberis in der Homöopathie

In der Homöopathie gehört Berberis eher zu den kleineren Mitteln, wird aber wegen seiner therapeutischen Eigenschaften vor allem bei Erkrankungen der Nieren, der ableitenden Harnwege, des Magen-Darm-Traktes, des Bewegungsapparates und der Haut sehr geschätzt und erfolgreich eingesetzt.
Das homöopathische Mittel Berberis wird nach den Vorschriften des Homöopathischen Arzneibuches (HAB) aus der getrockneten Rinde der ober- und unterirdischen Teile von Berberis vulgaris L. hergestellt und potenziert (verdünnt).

Wie erkennt man einen akuten Berberis-Zustand?

Der Ausdruck "Berberis-Zustand" beschreibt die Leitsymptome und Besonderheiten, bei denen der homöopathisch aufbereitete Berbeitze helfen kann. Die charakteristischen Symptome für das homöopathische Arzneimittelbild von Berberis ändern sich schnell in Art und Lokalisation. So wechseln sich bspw. Durst mit Durstlosigkeit oder Hunger mit Appetitlosigkeit ab. Die Beschwerden treten im Leber-Galle-Bereich, im Blasen-Nieren-Bereich oder auf der Haut auf.  Auch rheumatische und gichtartige Gelenkbeschwerden kommen bei Menschen mit Berberis-Konstitution vor. Die Schmerzen sind typischerweise stechend, ziehend oder brennend. Sie sind oft bewegungsabhängig und bessern sich durch Wärme oder Ruhe. Die Symptome verschlimmern sich in der Regel beim Hängenlassen der Gliedmaßen, bei Bewegung, beim Stehen, beim Wasserlassen, bei Wetterwechsel, bei kleinsten Erschütterungen sowie abends und nachts. Häufig empfinden Berberis-Patienten Kälte in Armen und Beinen und gleichzeitig Wärme im unteren Rückenbereich. Der amerikanische Homöopath Nash (1838-1917) sagte, es sei nicht wichtig, was dem Patienten fehle. Habe er ein blasses Gesicht, erdfarbene Haut, eingefallene Wangen, hohle Augen und blaue Ringe unter den Augen sowie hartnäckige Schmerzen in der Nierengegend, dann sollte man an Berberitze als homöopathisches Mittel denken.
Auf der seelischen Ebene sind eine gewisse Apathie, Melancholie, Ängste, Konzentrationsstörungen und manchmal auch Wahnvorstellungen charakteristisch. Menschen, für die Berberis hilfreich sein kann, leiden insbesondere morgens an Gedächtnisschwäche. Glucksende Empfindungen an verschiedenen Stellen des Körpers ist ebenfalls typisch. Berberis wirkt vorwiegend linksseitig.

Wissenswertes

Während andere Teile des Berberitzenstrauchs leicht giftig sind, werden die sauren Beeren als heimisches Superfood gepriesen. Auch in der asiatischen kulinarischen Tradition, insbesondere in der persischen Küche, haben sie einen festen Platz. Sie sind reich an Vitamin C, Apfel- und Weinsäure und können sowohl getrocknet als auch frisch verzehrt werden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda spielt die Berberitze eine wichtige Rolle. In der TCM wird sie vor allem wegen ihrer blutreinigenden, entzündungshemmenden und die Lebensenergie (Qi, Chi, Prana) aktivierenden Eigenschaften geschätzt. Sie hat eine kühlende Wirkung und wird häufig zur Fiebersenkung und zur Beruhigung des Yang im Körper eingesetzt. Im Ayurveda wird sie auch als Blutreiniger geschätzt, insbesondere wenn das feurige Pitta-Dosha aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Neuere Studien haben gezeigt, dass das aus der Wurzelrinde isolierte Alkaloid Berberin stark entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und darüber hinaus beim Abnehmen helfen kann, da es auf die Hormone einwirkt, die das Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren. Es wirkt sich günstig auf den Stoffwechsel aus und kann den Fettabbau fördern. Berberin - in unverarbeiteter Form giftig - kann natürlich weder als Nahrungsergänzungsmittel noch als homöopathisches Mittel eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung ersetzen.

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Homöopathische Anwendung von Berberis vulgaris

▪    Nieren- und Blasenentzündungen
▪    Reizblase, häufiges Wasserlassen, Brennen beim und nach dem Wasserlassen
▪    Gallenblasen- und Nierenkoliken
▪    Grieß oder Steine in Nieren und Gallenblase
▪    Leberschwäche mit Verdauungsbeschwerden
▪    Rheumatische Beschwerden des Bewegungsapparates
▪    Gelenkschmerzen
▪    Rückenschmerzen
▪    Gicht
▪    Hautprobleme

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Artikel von

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Christine Vinzent

  • Heilpraktikerin
  • Medical Writer
  • BTA
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