Der Brechnussbaum ist vom tropischen Indien über Sri Lanka, Kambodscha und Laos bis nach Nordaustralien zu finden. Seine Wuchshöhe kann bis zu 25 Metern erreichen. Die doldenartigen Blütenstände sind weiß und duften ziemlich unangenehm. Die graugelben, kugeligen Beerenfrüchte enthalten zwei bis vier Samen. Diese sind kurz-seidenhaarig, scheibenförmig, fast kreisrund, oft etwas gebogen, in der Mitte vertieft und mit wulstigem Rand. Sie werden vorwiegend aus Wildbeständen gesammelt.
Zu den Hauptinhaltsstoffen der Samen zählen die Alkaloide Strychnin, Brucin und Vomicin, Nebenalkaloide, Fette und Öle und Bitterstoffe.
Für die giftige Wirkung ist das im Samen enthaltene Strychnin verantwortlich. Das in der Medizin verwendete Alkaloid stammt hauptsächlich aus diesen Brechnussbaum-Samen und zählt zu den bittersten bekannten Substanzen.
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Familie: |
Brechnussgewächse (Loganiaceae) |
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In der Homöopathie werden die reifen, getrockneten Samen von Strychnos nux-vomica L. verwendet und nach den Angaben des homöopathischen Arzneibuches (HAB) potenziert. Somit wird die giftige Ausgangssubstanz ungefährlich, kann aber dennoch ihre positive Wirksamkeit entfalten.
Nux vomica ist eines der wichtigsten Heilmittel unserer Zeit. Beschwerden, die durch den hektisch-stressigen, genusssüchtigen Lebensstil unserer modernen Welt verursacht werden, können durch Nux vomica gelindert werden, wenn das Mittel zu dem betroffenen Menschen passt.
Der Nux-vomica Typ ist in mancher Hinsicht dem Chamomilla-Typen ähnlich. Diese sind sehr schmerzempfindlich und deshalb oft reizbar, ungeduldig und jähzornig. Man sollte stets genau hinschauen, welches Mittel für die Beschwerden das Passendste für den Betroffenen ist.
Nux vomica wird in der Homöopathie als Einzelmittel in verschiedenen Potenzen eingesetzt. Für die Selbstmedikation sind die Potenzen D6, D12, C6 und C12 üblich. In den homöopathischen Kombinationsarzneimitteln ist Nux vomica typischerweise vertreten, sobald z. B. Magen-Darm-, Leber-Galle- oder Hämorrhoidalbeschwerden behandelt werden sollen.
Wie erkennt man nun den Zustand eines Menschen, dem das homöopathische Mittel Nux vomica helfen kann? Nux vomica ist vor allem passend für die „Workaholics“ unserer Zeit, die überarbeiteten Menschen, mit überwiegend sitzender Tätigkeit und einer ungesunden Lebensweise. Es sind die typischen Managerinnen- und Managertypen: busy, aktiv, hektisch, nervös, leicht reizbar, empfindlich auf Geräusche, Licht, Gerüche und Schmerz. Es sind die Menschen, die das moderne Leben exzessiv genießen und durch den sich selbst gemachten Stress an vielfältigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden. Anregende Substanzen (Stimulantien) wie Kaffee, Wein, Nikotin und sonstige stimulierende Substanzen oder Medikamente sollen dann helfen, sich von der Anstrengung zu erholen.
Nux vomica-Menschen essen gerne viel, fettig, stark gewürzt und geben sich häufig sexuellen Ausschweifungen hin. Zu Bett gehen sie eher viel zu spät, werden oft zwischen 2 und 5 Uhr wach und klagen dann morgens über Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
Bei den weiblichen Nux vomica-Vertreterinnen können sich bei Ärger im Büro oder in der Partnerschaft starke krampfartige Periodenschmerzen zeigen. Die Laune ist schlecht, Kreuzschmerzen, Übelkeit und Krämpfe tun ihr Übriges. Die typische Nux vomica-Frau wirkt eher maskulin, kann arrogant, egozentrisch und aufbrausend sein.
Nux vomica-Kinder kann man oft an ihrem hyperaktiven, zänkisch-reizbaren Verhalten erkennen. Es verwundert nicht, dass sie gerne Wettkämpfe bestreiten. Meist sind es intelligente Kinder, die unter Kopfschmerzen durch zu viel Essen leiden, Magenbeschwerden haben, denen es nach dem Essen übel ist, deren Verdauung träge ist und deren Rücken schmerzt.
Agatha Christie ließ in ihren berühmten Krimis mehrere ihrer Protagonisten an einer Strychnin-Vergiftung sterben. Aber keine Sorge, das homöopathische Mittel Nux vomica ist nicht giftig.
Es war eines der allerersten Mittel, das vom Begründer der Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann geprüft wurde. Nux vomica gilt als eines der größten und zuverlässigsten homöopathischen Mittel, das viele therapeutische Anwendungsgebiete abdeckt. Solche Mittel werden Polychreste genannt.
Die deutsche Bezeichnung „Brechnuss“ für Strychnos nux-vomica kann verwirren. Die Früchte des Brechnussbaumes sind nämlich Beeren und nicht etwa Nüsse. Die alten Griechen nannten verschiedene Arten von Nachtschattengewächsen „Strychnos“. Irrtümlicherweise wurde dieser Name auch für den Brechnussbaum verwendet.
Magen-Darm
Hämorrhoiden mit Brennen, Juckreiz und Schmerzen im Bereich des Afters
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